Er verlegte Bach, Haydn, Mozart und Beethoven, hinterließ aber auch selbst ein schier unüberschaubares musikalisches Oeuvre. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim stellt unter der Leitung von Johannes Moesus zwei Symphonien und ein Konzert von Franz Anton Hoffmeister (1754-1812) vor.
Seine Tätigkeit als Verleger gipfelte in dem mit Ambrosius Kühnel betriebenen „Bureau de musique“, das bis heute als Verlag C. F. Peters fortbesteht. Daneben komponierte Hoffmeister neun Opern und Singspiele, 44 Symphonien, einige Dutzend Konzerte und mehrere hundert Werke für unterschiedliche kammermusikalische Formationen. Das riesenhafte Gesamtwerk beeindruckte seine Zeitgenossen, trug ihm bisweilen aber auch den Vorwurf der flüchtigen, am schnell wechselnden Publikumsgeschmack orientierten Vielschreiberei ein. Tatsächlich hatte Hoffmeister keine Berührungsängste mit simpler Gebrauchsmusik, doch ein beträchtlicher Teil seines Schaffens erhebt durchaus weitergehende Ansprüche. Andernfalls hätte der mit Lobeshymnen und Freundlichkeiten nicht eben freigiebige Ludwig van Beethoven ihn auch kaum als „geliebten Hrn. Bruder in der Tonkunst“ gewürdigt.
Die Symphonie in D-Dur op.14 mit dem programmatischen Beinamen „La chasse“ gefällt durch eine schlüssige Konzeption, handwerkliche Raffinesse, prägnante Melodien und überraschende Wendungen. Der Hörnerklang spielt hier naturgemäß eine zentrale Rolle, auch wenn er nicht ganz so prominent in Erscheinung tritt wie in dem 1792 komponierten Konzert für zwei Hörner und Orchester. Christoph Eß und Stephan Schottstädt liefern sich bei der Weltersteinspielung ein virtuoses Duell, das auch die Zuhörer 16 Minuten lang in Atem hält.
Weniger extravagant, aber überaus klangschön, gut gelaunt und betont frühlingshaft gibt sich die abschließende, ebenfalls als Weltersteinspielung präsentierte Symphonie mit dem Beinamen „La prima vera“. Wie schon bei der Jagdsymphonie beeindruckt vor allem der opulente Eingangssatz, den das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und Johannes Moesus elektrisierend in Szene setzt.
Dem auf Raritäten spezialisierten Label cpo, das sich in den vergangenen Jahren immer einmal wieder für Franz Anton Hoffmeister stark gemacht hat, ist erneut ein Glücksgriff gelungen!
Franz Anton Hoffmeister: Concerto for 2 Horns / 2 Symphonies, cpo