Eine Geschichte verschenken

Wer durch die Geschäfte geht, stellt seit einigen Wochen fest: Weihnachten kommt auf uns zu! Überall in den Lebensmittelläden starren uns Schokoweihnachtsmänner an, Adventskalender bieten seit Anfang Oktober ihre 24 Türchen feil und während uns draußen noch die letzten warmen Tage des Herbstes dem Sommer hinterherfühlen lassen, können wir online die besten, aktuellsten, originellsten oder witzigsten Weihnachtsgeschenke ever vorbestellen.

Wie wäre es aber diesmal, etwas anderes zu Weihnachten zu verschenken? Keine Socken, keine Krawatten, keine Küchenhandtücher oder Wellnes-Gutscheine. Wir wäre es, wenn Sie Ihre eigene Weihnachtsgeschichte schreiben und diese dann an Freunde, Verwandte und Bekannte verschenken. Vorteil für Sie: Nur einmal eine Geschichte verfassen und alle fühlen sich höchst individuell beschenkt!

Bei Weihnachtsgeschichten denken wir natürlich alle an die biblische aus dem Lukas- Evangelium: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde …“ Und schon werden die ersten Leser abschalten, denn diese Geschichte hat jeder schon sehr oft gehört.

Für uns als Schreibende bedeutet das, dass wir gerade beim Thema Weihnachten vor einem riesigen Berg an Weihnachtsgeschichten stehen, die alle schon erzählt worden sind. Wir müssen uns also von diesen Geschichten mit unserer Story absetzen. Gleichzeitig müssen wir irgendwie an diesen Kosmos der Geschichten anknüpfen, denn die Lesenden wollen das wohl so.

Typisch Weihnachten

Wir müssen also überlegen: Was ist eigentlich typisch für Weihnachten? Ist es die Geschenkeflut? Ist es das Zusammenkommen der Familien? Ist es der Gegensatz Überfluss und Mangel? Was sind weitere Themen, die uns sofort einfallen?

Nehmen wir die Familie, sei es in Büchern, Filmen, in Blogs oder in Ratgeberkolumnen: Das Zusammenkommen an sich ist schön, wenn …
– da nicht Onkel Eduard wäre, der immer zu viel trinkt,
– da nicht seit fünf Jahren diese unausgesprochene Sache mit Isabell wäre,
– da Opa der Oma nicht immer dieselbe Küchenschürze schenken würde.

Konflikte fallen uns sicher genügend ein. Jetzt geht es darum, eine neue Wendung in die Story zu bringen: Was würde passieren, wenn Onkel Eduard (natürlich ohne sein Wissen) nur alkoholfreies Bier zu trinken bekäme? Wenn es vor dem Treffen der Familie ein Telefonat gäbe, in dem das Unausgesprochene einfach mal geklärt würde? Wenn Oma diesmal Opa eine Küchenschürze schenken würde?

Schon schlagen unsere Stories eine ganz neue Richtung ein. Und wenn wir die Lösung dann noch mit dem „Geist der Weihnacht“ (Innehalten, auf unser Herz hören, selbstlos sein) würzen, dann bekommen wir eine individuelle Weihnachtsgeschichte, die sich zwar im Themenkreis abspielt und so für den Leser Anknüpfungspunkte bietet, aber auch genügend neue Lösungen für eine spannende Lektüre bietet.

Und vielleicht legen wir sogar noch eine Schippe drauf und befördern die Story in die virtuelle Welt, sodass die alten Konflikte ganz neu gelöst werden können.

Wer mehr über das Schreiben von Weihnachtsgeschichten erfahren will, dem sei am 13. November 2021 der ➤ kostenlose Online-Workshop der Bücherhallen Hamburg empfohlen!
Der Autor dieses Artikels verrät von 14.00 bis 18.00 Uhr noch viel mehr über Geschichten, die das Fest der Liebe und Geschenke schöner machen 😊