Weiße Öhrchen, dunkle Knopfaugen und ein rotes Fell auf dem Rücken. Rote Pandas sehen wirklich kuschelig aus, zu nahe sollte man den friedfertigen Tieren jedoch nicht kommen. Mit scharfen Krallen wissen sie sich durchaus zu verteidigen, gegen die Verknappung ihres Lebensraums können sich die bedrohten Tiere jedoch nicht wehren. Der Zoo Osnabrück, wo die Roten Pandas aus der Nähe beobachtet werden können, unterstützt deshalb eine Artenschutzorganisation, die sich zum Erhalt des Lebensraums der Tiere einsetzt.
Sie werden Rote Pandas, Kleine Pandas, Katzenbären oder auch Feuerfüchse genannt. Doch die etwa 120 Zentimeter langen und vier bis sechs Kilogramm schweren Tiere sind weder mit Pandas noch mit Katzen oder Füchsen verwand. Sie sind genetisch eher zwischen Mader, Stinktier und Waschbär einzuordnen, zeigen optisch jedoch nur wenig Gemeinsamkeiten mit diesen. Ihr flauschiges Fell ist auf der Oberseite feuerrot und am Bauch pechschwarz.
Die katzenähnlichen Ohren sind wie die Wangen und der Bereich rund um die Nase mit weißem Fell bedeckt, während das restliche Gesicht genauso rot ist wie der Rücken. Der buschige Schwanz erinnert hingegen an einen Fuchs, während ihre Futtervorliebe für Bambus an einen Großen Panda erinnert. Die unterschiedlichen Namen verdankt der Rote Panda also vermutlich seinen verschiedenen Eigenschaften und seinem einzigartigen Erscheinungsbild.
Ein Leben in Bäumen
Um einen Roten Panda entdecken zu können, ist Geduld gefragt, denn die Einzelgänger sind äußerst scheu und zeigen sich nur selten. Ihr Lebensraum liegt in den Bergregionen Nepals, Bhutans und Burmas sowie im Norden Indiens. Eine Unterart lebt zudem in tibetisch-chinesischen Bambuswäldern in Höhen zwischen 1.500 und 4.200 Metern.
Alternativ können Rote Pandas auch im Zoo Osnabrück beobachtet werden. Hier muss man sie zwar auch erst suchen, aber ein gezielter Blick nach oben hilft in der Regel weiter, um sie in ihrem Gehege zu finden. Wie in der Natur verbringen sie auch im Zoo viel Zeit an hoch gelegenen Orten, wie Baumkronen, in denen sie insbesondere im Sommer Abkühlung und einen sicheren Platz zum Schlafen suchen.
Für die Nahrungssuche begeben sich die Roten Pandas aber auch auf den Boden, denn neben Bambus stehen auch Wurzeln, Beeren, Mäuse, Eier oder junge Vögel auf dem Speiseplan der Allesfresser.
Zum Trinken haben die Roten Pandas eine besondere Lösung gefunden. Anders als die meisten Säugetiere senken sie nicht ihren Kopf Richtung Wasser, sondern tauchen ihre Pfote hinein, um das Wasser anschließend von der nassen Pfote abzulecken. In der Natur sind Rote Pandas meist allein unterwegs und nur selten paarweise oder in kleinen Gruppen vorzufinden.
Schrumpfender Lebensraum
Droht Gefahr, bevorzugen die scheuen Tiere die Flucht. Ist eine Konfrontation jedoch nicht zu vermeiden, wissen sie sich durchaus zur Wehr zu setzen. Ihre großen Pfoten, mit denen sie perfekt über Äste balancieren, sind mit scharfen Krallen zum Klettern besetzt. Im Kampf dienen die Krallen aber auch als gefährliche Waffe für schmerzhafte Hiebe.
Menschlichen Jägern sind Rote Pandas hingegen hilflos ausgesetzt. Trotz Verboten werden die Tiere noch immer bejagt, um ihr Fell zu Mützen oder Pinseln zu verarbeiten. Weitaus problematischer ist jedoch die zunehmende Abholzung der Bergwälder. Stark steigende Bevölkerungszahlen sorgen für einen zunehmenden Bedarf an Holz und Platz für Felder. Der Lebensraum der Roten Pandas wird dadurch immer kleiner und zwischen einst zusammenhängenden Wäldern entstehen Lücken, welche die Roten Pandas voneinander trennen. Der Austausch verschiedener Populationen wird somit immer schwieriger und die Inzuchtgefahr steigt.
Die Artenschutzorganisation „Red Panda Network“ möchte dem entgegenwirken und zusammen mit der ansässigen Bevölkerung Lösungen für ein friedliches Miteinander finden. Auch der Zoo Osnabrück unterstützt das Red Panda Network finanziell und beteiligt sich zudem an Zuchtprogrammen, um die von der IUCN als gefährdet eingestuften Roten Pandas in menschlicher Obhut zu schützen und zu erhalten. So gibt es eine Reservepopulation, falls trotz aller Bemühungen der Bestand in der Wildnis abnimmt.