Als 1949 eine neue deutsche Hauptstadt gesucht wurde, setzte sich Bonn gegen die chancenarmen Bewerber Kassel und Stuttgart und den großen Konkurrenten Frankfurt am Main durch. Doch mit der Wahl bekam die neue Machtzentrale bereits ein Verfallsdatum mitgeteilt.
Das Parlament ließ keinen Zweifel daran, dass die leitenden Bundesorgane in die eigentliche deutsche Hauptstadt verlegt würden, sobald allgemeine, freie, gleiche, geheime und direkte Wahlen in ganz Berlin und in der Sowjetischen Besatzungszone durchgeführt werden könnten.
Gut vier Jahrzehnte später war es dann soweit. Mit dem sogenannten „Hauptstadtbeschluss“ entschied der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991, den Regierungssitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Parteiübergreifend votierten 338 Abgeordnete für Berlin, 320 stimmten für die alte Hauptstadt am Rhein. Vorausgegangen war eine kontroverse, oft hitzige Debatte über das Für und Wider, die Höhe der Kosten, die historische Signalwirkung und den technischen Ablauf.
Die sauerländische Alternative, die der Karikaturist Fritz Wolf 1991 vorschlug, wurde (leider?) nie ernsthaft in Erwägung gezogen.