Die Hammerbrotwerke in Schwechat: Die Geschichte der sozialistischen Brotfabrik ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten. 1909 eröffnete nach nur einjähriger Bauzeit die von den Architekten Franz und Hubert Gessner entworfene sozialistische Brotfabrik unter dem Namen „Hammerbrot“ seine Pforten.
Der Bau einer Brotfabrik war ein wichtiges Symbol für Macht und Aufstieg der Arbeiterschaft und wurde dementsprechend von den Sozialdemokraten propagandistisch in Szene gesetzt. Das Unternehmen selbst geriet jedoch bereits kurze Zeit nach der Eröffnung in finanzielle Schwierigkeiten. Durch die Produktion von Militär-Zwieback während des Ersten Weltkrieges konnte Hammerbrot schließlich erstmals positiv bilanzieren. Im Jahr 1919 eröffnete das Unternehmen eine zweite, noch größere Brotfabrik in Floridsdorf, ein drittes Werk in Wien Leopoldstadt folgte wenig später.
Das Emblem der Wiener Hammerbrotwerke – ein roter Hammer und ein roter Ährenkranz – war ein markantes und im Wiener Stadtbild präsentes Firmenlogo. Nach mehreren Übernahmen und einer Fusionierung mit Ankerbrot wurde das verbliebene Hammerbrot-Werk in Floridsdorf Anfang der 1970er geschlossen.
Das geschichtsträchtige Areal in Schwechat liegt seither brach und harrt einer neuen Nutzung. Seit 2015 befindet es sich im Besitz des Immobilienentwicklers Soravia.