Das Handwerkszeug

Ja, klar, schreiben lernt man am besten durch Schreiben. Doch über das Schreiben lesen ist auch nicht schlecht. Man kann viel lernen und obendrein gucken, was die Kolleginnen und Kollegen so treiben!

Es gibt tatsächlich Bücher über das Schreiben, die zu lesen lohnt – und zwar mittlerweile so viele, dass wir nur eine kleine Auswahl unserer Lieblingsbücher vorstellen können. Los geht´s mit dem Handbuch eines erfolgreichen Autors, Lektors und Schreiblehrers, der von 1926 bis 2019 fast ein ganzes Jahrhundert erlebte.

Sol Stein: Über das Schreiben

Zur letzten Jahrtausendwende, als so langsam immer mehr Schreibratgeber auf den Markt kamen, war da auf einmal das Buch „Über das Schreiben“ von Sol Stein, das damals der Zweitausendeins Verlag herausbrachte. Es war eins der ersten richtig soliden und tiefgreifenden Bücher über das Schreiben, ganz so wie der Titel es versprach.

Kein Geschwurbel, wie damals (und heute auch) leider mitunter üblich, sondern ganz klares Handwerk, an vielen Beispielen erklärt und sichtbar gemacht. Hier wird gezeigt, wie man gelungene Figuren erschafft, warum der Konflikt so wichtig ist (er treibt die Handlung voran) und wie man ihn vernünftig aufbaut. Wie man Rückblenden gestaltet, was die Wahl der Perspektive bedeutet – und vieles mehr.

Was besonders lehrreich an diesem Buch ist, sind die vielen, vielen Textbeispiele, die erst vorgestellt, dann analysiert und dann – in Folge der Analyse – verändert werden. So kann man als Leser die Wirkung der Veränderungen direkt mitverfolgen.

Bis heute eins der solidesten Bücher über das Schreiben, da es keine Theorien vermittelt, sondern praktische Lösungen!

Sol Stein: Über das Schreiben, Autorenhaus Berlin, 2015