Der Impressionismus als Grenzüberschreitung

Licht, Atmosphäre, Momentaufnahmen des flüchtigen Lebens: Der Impressionismus, der in den 1870er Jahren stilbildend wurde, war zunächst ein französisches Phänomen. Sehr bald wurde die Bewegung aber auch in Deutschland und anderen Ländern populär. Eine neue Ausstellung der Hamburger Kunsthalle sieht den Impressionismus als internationales Phänomen und erkundet vor allem die deutsch-französischen Begegnungen.

Claude Monet gab mit seinem Gemälde „Impression – soleil levant“ (1872) Namen und Richtung vor und prägte die neue Sicht- und Malweise mit seinen Landsleuten Édouard Manet und Auguste Renoir auf unverwechselbare Weise. Doch auch in Deutschland fand die Bewegung zahlreiche Anhänger, die sich zum Teil bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit ihren Motiven und Techniken beschäftigten.

Im Bestand der Hamburger Kunsthalle sind Werke von Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt ebenso vertreten wie die Arbeiten ihrer Kollegen auf der anderen Rheinseite. Was liegt also näher, als die Gemälde, Plastiken und Pastelle im Rahmen einer Neupräsentation vorzustellen und den Fokus auf die transnationalen Beziehungen, Wechselwirkungen und Gegensätze zu legen?

Claude Monet: Die Waterloo-Brücke

Dabei entstehen reizvolle Dialoge, etwa zwischen Claude Monets „Waterloo-Brücke“ und Lovis Corinths „Blick auf den Köhlbrand“ oder Pierre Bonnards „Lampionkorso auf der Außenalster“ und Max Liebermanns „Abend am Uhlenhorster Fährhaus“. Die Kunsthalle setzt mit der Ausstellung die Neugestaltung des Sammlungsrundgangs durch acht Jahrhunderte Kunstgeschichte fort.

Vom 29. Oktober 2021 bis Ende 2023 werden die Impressionisten im Obergeschoss der Lichtwark-Galerie präsentiert. Sie können – mit Hilfe multimedialer Angebote, die bereits zur Verfügung stehen oder bis Ende des Jahres realisiert werden – allerdings auch fernab der Elbmetropole besichtigt werden. So finden sich z.B. in der App der Hamburger Kunsthalle weiterführende Informationen zu einzelnen Kunstwerken.

Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen, Hamburger Kunsthalle, 29.10.2021-31.12.2023.