Sie war die dritte Frau auf dem niederländischen Thron, volksnäher als die meisten ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger, leidenschaftliche Pazifistin und Gegnerin der Todesstrafe. Bis heute genießt Königin Juliana in unserem Nachbarland und darüber hinaus größtes Ansehen.
Doch auch in ihrer Regierungszeit (1948-1980) gab es einige Krisen. So etwa in den 50er Jahren, als allerorten diskutiert wurde, welchen Einfluss ihre Vertraute, die Wunderheilerin Greet Hofmans, auf die Monarchin und die niederländische Regierung haben könnte. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ verglich die Rolle Greet Hofmans seinerzeit augenzwinkernd mit der Rasputins am russischen Zarenhof (➤ Die Gesundbeterin).
20 Jahre wurde bekannt, dass Julianas Mann Bernhard vom amerikanischen Flugzeugfabrikanten Lockheed bestochen worden war. Der Skandal, der internationale Wellen schlug, führte beinahe zum Sturz der Monarchin. Juliane gelang schließlich doch eine geordnete Regierungsübergabe an ihre Tochter Beatrix. Sie selbst nahm allerdings auch noch lange nach 1980 offizielle Pflichten war. Juliana starb, im Alter von fast 95 Jahren, am 20. März 2004.
Das Foto zeigt die Königin und Prinz Bernhard bei ihrem ersten Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland. Am 29. Oktober 1971 hielten sich die beiden drei Stunden in Münster auf, nachdem sie mit einem Sonderzug aus Hamburg angereist waren. Das königliche Paar besichtigte Dom und Friedenssaal, ließ sich von 15.000 begeisterten Menschen feiern und reiste dann weiter nach Düsseldorf.
Eine großformatige Aufnahme des Fotos kann ab dem 29. Oktober 2021 im Schaufenster des Stadtmuseums Münster betrachtet werden.