Eule mit Winterstiefeln

Den Kopf kann sie bis zu 270 Grad drehen und ihre Ohren trägt sie etwas höhenversetzt: Die Schnee-Eule ist eine sehr gute Jägerin, die Geräusche in ihrer Umgebung räumlich einordnen kann. Selbst Mäuse unter einer Schneedecke entgehen ihr nicht. Allerdings werden die Raubvögel auch selbst gejagt und gelten laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „gefährdet“.

Schnee-Eulen leben in den Tundragebieten von Island, Nordeuropa, Sibirien, Alaska und Nordamerika. Wer nicht so weit reisen möchte, kann die weißen Eulen aber auch im Zoo Osnabrück beobachten: Hier leben sie in der neuen nordamerikanischen Tierwelt „Manitoba“.

Schnee-Eulen sind perfekt an ihren arktischen Lebensraum angepasst. Das dichte weiße Gefieder tarnt die Vögel gut im Schnee und hält sie warm. Sogar an den Beinen und Füßen haben sie Federn, die sie vor der Kälte schützen und verhindern, dass sie im Schnee einsinken.

Durch spezielle Federn mit einem kammförmigen Rand können Schnee-Eulen fast geräuschlos fliegen. Sie lauern auf erhöhten Plätzen wie Bäumen, Büschen oder Baumstümpfen. Wenn sie ihr Ziel erspäht haben, jagen sie die Beute in einem langsamen, geräuschlosen Gleitflug und fangen sie mit ihren langen Krallen. Den Flug der Schnee-Eulen können Besucher im Zoo Osnabrück mit etwas Glück beobachten, wenn der wissenschaftliche Leiter und Falkner Andreas Wulftange die Tiere beim Flugtraining in der Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ fliegen lässt.

Warum Hedwig männlich ist

Spätestens seit den „Harry-Potter“-Filmen sind Schnee-Eulen bekannt und beliebt. Allerdings haben die Filmemacher bei der schneeweißen Eule „Hedwig“ ein wenig gemogelt: Nicht alle Schnee-Eulen haben ein komplett weißes Gefieder. Jüngere Vögel und Weibchen haben dunkle Flecken und Querstreifen auf dem weißen Federkleid. „Hedwig“ wird in den Filmen also von älteren männlichen Schnee-Eulen gespielt. Den Unterschied im Gefieder können Besucher im Zoo Osnabrück gut bei dem Pärchen in der Schnee-Eulen-Scheune erkennen.