Weltweit existieren etwa 30.000 Wildbienenarten, in Deutschland finden sich knapp 600 von ihnen. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für unser Ökosystem. Albert Einstein soll gesagt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
Rund zwei Drittel der gesamten Bestäubungsleistung erledigen die Wildbienen. Dabei haben sich im Laufe der Evolution etwa 30 Prozent aller Arten auf ganz bestimmte Pflanzenarten, -gattungen oder -familien spezialisiert und sammeln nur dort ihre Pollen. Die Blüten wiederum haben sich an die jeweilige Wildbienenart angepasst. Übersetzt bedeutet das: Verschwindet diese Wildbienenart aus dem Ökosystem, hat es auch die Blüte schwer zu überleben.
Doch leider sind Wildbienen bedroht wie nie. Mehr als die Hälfte der deutschen Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Einer der Gründe ist die zunehmende Industrialisierung und die Versiegelung von Flächen durch Wohnungs- oder Straßenbau.
Drei Fakten über Wildbienen
– Sie sind keine Honigbienen.
– Die wohl bekannteste ist die Hummel.
– Wildbienen sind unverzichtbar für die Artenvielfalt.
Dadurch finden Wildbienen immer weniger Nahrungspflanzen und Nistplätze. Sie brauchen also dringend Unterstützung bei der Suche nach geeignetem Lebensraum. Zahlreiche Stiftungen, Initiativen, Vereine und auch Landwirte haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, auf die Gefährdung der Bienen aufmerksam zu machen und ihr entgegenzuwirken.
Insekten mögen es unordentlich
Möglichkeiten, Wildbienen zu schützen und zu fördern, gibt es viele und für jeden. So sieht ein gut gepflegter Garten vielleicht hübsch aus, Bienen und andere Insekten können damit aber nicht viel anfangen. Sie mögen es unordentlich.
Ideal ist beispielsweise die „Osnabrücker Wildblumenmischung“. Dieses spezielle Saatgut wurde von Vegetationskundlern der Hochschule Osnabrück zusammengestellt und enthält 37 Wildblumen sowie vier Grasarten – alles mehrjährige, regionale Pflanzen. Für blütenbesuchende Insekten ist die Mischung hervorragend geeignet. Sie trägt außerdem dazu bei, selten gewordene heimische Wildpflanzen wieder in der Region zu verbreiten. Erstehen kann man die Osnabrücker Wildblumenmischung beispielsweise im Shop des Museums am Schölerberg.
Bauanleitungen für Nisthilfen
Das Museum beteiligt sich aber noch auf andere Weise an der Erhaltung der Artenvielfalt: Der etwa 5.000 Quadratmeter große Garten ist zu weiten Teilen naturbelassen. Besucher:innen finden dort unter anderem rund 800 heimische Pflanzen, eine Trockenmauer sowie ein Insektenhotel. Im Rahmen von Gartenworkshops wird auch über den Bau von Nisthilfen informiert.
Im Internet finden sich ebenfalls zahlreiche Informationen für Bienenfreunde. So hat der BUND mehrere Bauanleitungen für Wildbienen-Nisthilfen zusammengestellt. Die Broschüre steht HIER kostenlos zum Download bereit.