Im Guatemaltekischen Bürgerkrieg, der das zentralamerikanische Land mehr als drei Jahrzehnte verwüstete, erlebte Rigoberta Menchú Tum die Schrecken von Gewalt, Terror und Fanatismus aus nächster Nähe.
Vater, Mutter und Bruder der 1959 geborenen Menschenrechtlerin wurden gefoltert und ermordet – doch Rigoberta Menchú setzte ihr Engagement für ein Ende der Militärdiktatur und die Rechte der Ureinwohner unbeirrt fort. „Wir indigenen Völker sind keine Mythen der Vergangenheit. Wir sind lebendig und träumen von einer besseren Zukunft“, so das Credo der Maya vom Volk der Quiché.
1992 wurde sie als jüngste und erste indigene Preisträgerin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und zur UN-Sonderbotschafterin ernannt. Sie unterstützte zahlreiche soziale Projekte und kandidierte 2007 (allerdings ohne Erfolg) für das Amt der Präsidentin Guatemalas.
Bis heute setzt sich Rigoberta Menchú für die Einhaltung der Menschenrechte und die Gleichberechtigung der indigenen Bevölkerung ein. In der europäischen Öffentlichkeit wird dieses Engagement nur selten wahrgenommen – gleichwohl ist die 62-Jährige international eine gefragte Gesprächspartnerin, wie zuletzt ihr in Mittelamerika viel beachtetes Treffen mit der amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris im Juni 2021 bewies.
20 Jahre zuvor Jahre zuvor hatte Rigoberta Menchú in Osnabrück die internationale Konferenz „Exit – Wege aus der Gewalt für Kinder und Jugendliche“ eröffnet. Anlässlich dieses Besuchs trug sie sich am 7. Mai 2001 in das Goldene Buch ein und verewigte dort den Satz: „La Vida es paz“ – „Das Leben ist Frieden“.