Umweltfreundliche Bescherung

Es ist nicht mehr lange hin bis zum Weihnachtsfest, das von Kindern besonders sehnsüchtig erwartet wird. Kann man dem Nachwuchs eine Freude machen und gleichzeitig verhindern, dass am Ende nur Berge voll umweltschädlicher Kunststoffe und jede Menge Verpackungsmüll an Weihnachten 2023 erinnern? Eigentlich kein Problem, meint die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), ein 1993 gegründeter Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Die Spielzeugindustrie stellt sich nach Einschätzung der FNR nämlich zunehmend auf die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit ein und bietet neben dem Spaß- auch einen Umweltfaktor an. Immer häufiger gibt es Produkte, die nicht aus erdöl- oder erdgasbasiertem Kunststoff bestehen, sondern aus Holz oder aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) hergestellt werden.

„Die Rohstoffe für biobasierte Kunststoffe stammen nicht aus fossilen Quellen wie Erdöl oder Erdgas, die über Millionen Jahre hinweg entstanden sind, sondern vom Acker oder aus dem Wald. Zucker, Stärke und Pflanzenöle oder Cellulose und Lignin sind die gängigsten nachwachsenden Rohstoffe, die für die Produktion von Biokunststoffen verwendet werden,“ erklärt Dr. Gabriele Peterek von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.

Baufahrzeuge aus Biokunststoff

Ob und zu welchem Anteil ein Spielzeug aus biobasiertem Kunststoff besteht, können die Kunden selbst überprüfen, zum Beispiel anhand der Siegel „OK biobased“ und „DIN-geprüft biobased“. Auch Spielzeuge, die aus Bioverbundwerkstoffen hergestellt wurden, sorgen für eine nachhaltige Bescherung. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Kunststoffen und Holzfasern bzw. Holzmehl, die unter der Abkürzung WPC (Wood Plastic Composites) bekannt ist.

Gabriele Peterek weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch Holz einer näheren Prüfung bedarf. Der Umwelt hilft das Material nur, wenn es aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. „Das stellt sicher, dass mindestens so viel Holz nachwächst, wie dem Wald entnommen worden ist.“ Die Hersteller weisen das durch entsprechende Siegel auf ihren Produkten aus.“ Die FNR empfiehlt insbesondere auf die Siegel des FSC (Forest Stewardship Council®), des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) und der Initiative „Holz von Hier“ zu achten. Letztere steht für kurze Transportwege von der Holzernte zur Holzverarbeitung sowie eine regionale Holznutzung.

Wer sich Gedanken über ein nachhaltiges Geschenk macht, sollte auch die passende Verpackung nicht vergessen und dem Grundsatz „Je weniger, desto besser und unbedingt recycelbar“ folgen. Die FNR empfiehlt aus aktuellem Anlass Gras-Geschenkpapier mit weihnachtlichen Motiven. Aber auch ein selbst gestaltetes Packpapier sei deutlich nachhaltiger als eine Kunststoff-Folie.

Weitere Informationen zu NawaRo-Spielzeug sowie Hintergründe und Experten-Statements gibt es unter: www.nawaro-spielzeug.de.