Mit 118 Arten und 34 Gattungen gehören sie zu einer der größten Familien der Singvögel: die Stare. Man findet sie auf fast allen Kontinenten, doch während manche Arten weit verbreitet sind, gelten andere als vom Aussterben bedroht. In Europa ist der für die Familie namensgebende Star beheimatet, im Zoo Osnabrück lassen sich aber auch die afrikanischen Königsglanzstare und die seltenen asiatischen Balistare entdecken.
Stare sind in Europa schon lange bekannt und auch heute noch weit verbreitet. Sie leben bevorzugt in bewaldeten Gebieten mit großen Freiflächen zur Nahrungssuche, beschränken sich jedoch nicht auf diese Gebiete und sind sogar in Städten zu finden. Im Herbst bilden sie teils sehr große Flugformationen, wenn sich zahlreiche Stare zusammentun, um in ihre Winterquartiere im Süden zu ziehen. Je nach geographischer Lage fliegen jedoch nicht alle Stare südwärts, sondern bleiben teilweise auch während der kalten Jahreszeit in Mitteleuropa oder fliegen nur kurze Strecken von rund 500 Kilometern in mildere Regionen.
Der Star außerhalb Europas
Aufgrund seiner weiten Verbreitung in vielen verschiedenen Arten und Gattungen gibt es Vögel aus der Familie der Stare in fast allen Regionen der Erde. Eine der seltensten Arten ist der Balistar. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben und ist ursprünglich ausschließlich in dem kleinen Gebiet „Bali Barat“ – auf der indonesischen Insel Bali – beheimatet.
Aufgrund von illegalem Tierhandel und der Entwaldung seines Lebensraums gilt der Balistar heute als vom Aussterben bedroht. Im Jahr 2006 wurden 37 Balistare auf der Insel „Nusa Penida“ vor der Südküste Balis ausgewildert, in der Hoffnung dort eine zweite Population ansiedeln zu können. Obwohl die Ansiedlung gelang, schätzt die International Union for Conservation of Nature and Resources (IUCN) den Bestand der Balistare derzeit auf maximal 49 erwachsene Individuen in der Natur.
Zum Erhalt der seltenen Art sind Reservepopulationen in Zoos darum besonders wichtig. Auch im Zoo Osnabrück leben fünf der seltenen Vögel, ganz in der Nähe der Soldatenaras. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos werden die Balistare in Osnabrück gezüchtet. Dafür arbeitet der Zoo Osnabrück auch mit dem Kölner Zoo zusammen, der ein Programm zur Auswilderung der Tiere auf Bali betreibt.
Neben dem Balistar ist im Zoo Osnabrück auch ein Exemplar des Königsglanzstars zu finden, eine afrikanische Art der Stare, die laut IUCN jedoch als nicht gefährdet gilt.
Singender Star
Einer der Gründe, warum der Balistar bis heute unter illegalem Tierhandel leidet, ist sein schöner Gesang. Er zeichnet die gesamte Familie der Stare aus, wobei sich die Lautäußerungen je nach Art oder Gattung voneinander unterscheiden können. In Europa wurde der hier heimische Star bis ins 19. Jahrhundert als Haustier gehalten und teilweise sogar verspeist. Als besonderes Merkmal galt damals wie heute seine Fähigkeit zur Nachahmung von Lauten.
Selbst Melodien können sich die Vögel merken und pfeifen diese nach. Heutzutage ist auch schon beobachtet worden, dass Stare das Klingeln von Mobiltelefonen imitieren. Manche Stare nutzen diese Fähigkeit aber auch, um im Futterwettbewerb stehende Konkurrenten gezielt zu vertreiben, indem sie ihre Warnrufe oder sogar die Laute ihrer Feinde imitieren.