Die Wasserburg in Sutthausen hätte eigentlich gar nicht gebaut werden dürfen. Dem Bischof und der Stadt Osnabrück missfiel, dass sich im Südwesten an der Düte ein Störenfried angesiedelt hatte, der sich mit Wall und Wassergraben ihrem Machtbereich zu entziehen versuchte. 1283 kam es zur Fehde, aber später mussten die Osnabrücker aufgeben.
Es gibt mehrere Theorien, wie der Name Sutthausen entstanden ist. Der gleichnamige Hof wird zum ersten Mal 1280 in einer Urkunde der Stadt Osnabrück erwähnt. Sein Besitzer war der Knappe Johann von Sutthausen. Nicht er, sondern sein Verwandter Eberhard von Varendorff errichtete auf dem Gutshof die Burg Sutthausen.
Dass er eine Befestigung mit doppelter Gräfte (= Wassergraben) anlegen ließ, war für den Osnabrücker Bischof Konrad von Rietberg eine Provokation. Die Soldaten der Stadt belagerten das zu Unrecht befestigte Anwesen 20 Jahre lang, aber Eberhard setzte sich durch, weil er Hilfe von außerhalb bekam.
Der Historiker Günter Wrede datiert die Bezeichnung „Sudhusen“ in seinem „Geschichtlichen Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück“ auf das 13. Jahrhundert, die Zeit, in der die Fehde ausgefochten wurde. In Dokumenten aus dem Jahre 1350 stieß er auf „Zuthusen“, 1605 war erstmals von Sutthausen die Rede. Mundartlich gesprochen klingt es dann wie „Suthüsen“.
1970 wurde aus der selbständigen Gemeinde Sutthausen ein Stadtteil von Osnabrück. Seine West- und Südgrenze fällt über längere Strecken mit dem Lauf der Düte zusammen. Am rechten Ufer liegt der alte Siedlungskern.
Wo hat der Name Sutthausen seinen Ursprung? Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm steht „sutt“ für Suhle oder Sumpf. Aber diese Deutung ist nach Auskunft der Ortsnamenforscherin Dr. Kirstin Casemir sprachwissenschaftlich nicht zu halten. Für sie steht fest, dass die Vorsilbe „Sutt-“ auf die Himmelsrichtung Süd verweist.
Die Annahme, dass Sutthausen ein Ort südlich von Osnabrück sei, trifft aber nicht den Kern. Der heutige Stadtteil ist im Südwesten von Osnabrück zu finden. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch ein anderer Zusammenhang auf: Sutthausen liegt exakt südlich von Hörne. Diese Bauernschaft hatte damals eine größere Bedeutung als heute.
Aus Hörner Sicht stehen die Höfe Große und Kleine Nordhaus in entgegengesetzter Richtung zu „Südhausen“. Überdies gibt es in der Nähe die Flurbezeichnung Westruper Esch. Es ist also alles eine Frage der Himmelsrichtung.
Quellenangaben / Weiterführende Literatur Günther Wrede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück, Hildesheim 1975/77 / Kirstin Casemir (Leiterin der Arbeitsstelle Ortsnamen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen) auf Nachfrage der Autorin