Wissenschaft im Bild

Jahr für Jahr lädt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, der Öffentlichkeit Bilder ihrer Arbeit zu zeigen. Der aktuelle Wettbewerb beweist a), dass Corona wirklich überall ist und b) das immer wieder erstaunliche ästhetische Potenzial der Naturwissenschaften.

So gewann Valentin Rime von der Universität Freiburg den ersten Preis in der Kategorie „Die Orte und Werkzeuge“ mit dem Foto „Die Geburt eines neuen Ozeans“, das die Caldera des Vulkans Erta Ale in Äthiopien zeigt. Durch das Wegbrechen des alten Kontinents entsteht hier nach und nach ein neues Meer.

„Während wir dieses Bild machten, stieß in weniger als 3 Kilometer Entfernung auf der Seite des Vulkans mit einer Eruption Lava an die Oberfläche. Die Geologen, die oben rechts auf dem Rand der Caldera stehen, veranschaulichen die gigantischen Dimensionen dieser natürlichen Prozesse“, so Valentin Rime.

Während eine Drohne über der Caldera schwebte, die immerhin einen Durchmesser von 120 Metern hat, wurde das Aufnahmegerät in noch luftigerer Höhe von einer zweiten Drohne fotografiert – ein Effekt der die Wettbewerbs-Entscheider besonders beeindruckte. „Epistemologisch symbolisiert diese Beobachtung zweiten Grades die Notwendigkeit, die eigene Forschungstätigkeit ständig zu hinterfragen“, befand die Jury.

Den ersten Preis in der Kategorie „Das Forschungsobjekt“ gewann Eloisa Aldomar von der Zürcher Hochschule der Künste. Ihr Bild zeigt die von Covid-19 gezeichnete Lunge eines 30-jährigen Mannes. Neben der „feinfühligen Übertragung räumlicher Daten“ lobte die Jury das „große Potenzial für die Lehre“.

422 Bilder und Videos wurden 2021 eingereicht. Sie sind jetzt in einer Online-Galerie auf Flickr zu sehen.