Zur Bedeutung des Namens Halverde sind schon zahlreiche Überlegungen angestellt worden: Populär ist die Erklärung als ‚Halb-Erde‘, was sich angeblich auf den moorigen Untergrund der Gegend beziehen soll. Allerdings beruht diese Deutung auf der falschen Trennung des Ortsnamens in Halv- und -erde.
Die ältesten Belege des Namens „Halvurdi“ (11. Jahrhundert), „Halvorde“ (1189) zeigen aber, dass der Name vielmehr in Hal- und -vurdi bzw. -vorde zu zerlegen ist. Das Grundwort ist somit zu altniederdeutsch ford, mittelniederdeutsch vorde ‚Furt, Durchgang, untiefe und damit durchwatbare Stelle in einem Bach oder Fluss‘ zu stellen. Das Bestimmungswort Hal- ist allerdings nicht so einfach zu bestimmen. Zahlreiche, bisher unternommene Versuche sind zu verwerfen, so etwa eine angebliche Gottheit Hal. Der Heimatforscher Friedrich Ernst Hunsche dachte an hal in der Bedeutung ‚Halde, Abhang‘. Allerdings passen hier die topographischen Gegebenheiten nicht, denn die mit hal bezeichneten Halden und Abhänge sind meist sehr markant, fehlen aber in Halverde.
Der Halverder Pastor Bernhard Heele vermutete das niederdeutsche Wort hâl ‚Kesselhaken‘ im Namen und bezog es auf die wie ein solcher geschwungene Form der Halverder Aa. Doch ist die Form hâl erst eine Zusammenziehung aus älterem hâhal ‚Kesselhaken‘, die noch im Altniederdeutschen erscheint und sich somit auch noch in den alten Ortsnamenbelegen hätte zeigen müssen. In der Halverder Ortschronik zum Jubiläum 1989 entschlossen sich die Autoren Marielies Saatkamp und Konrad Stermann für ein angebliches Wort hal in der Bedeutung ‚Moor, Moder‘. Damit gingen sie aber dem in der Fachwissenschaft sehr umstrittenen Namenforscher Hans Bahlow auf den Leim.

Bereits seit den 1950er Jahren propagierte Bahlow verstärkt, alle deutschen Ortsnamen seien angeblich auf vorgeschichtliche Wasser- und Sumpfwörter zurückzuführen. Allerdings erfand er sämtliche seiner angeblichen „Sumpfwörter“ auf methodisch völlig unzulässige Weise, weshalb die Sprachwissenschaft seine Ausführungen einhellig ablehnte. Trotzdem erlebte Bahlows Lexikon „Deutschlands geographische Namenwelt“ 1985 eine Neuauflage als kostengünstige Taschenbuchausgabe, wodurch seine Erfindungen auch in die Hände vieler Heimatforscher und dadurch in viele Ortschroniken gelangten. Es muss deshalb nachdrücklich betont werden, dass es ein Wort hal ‚Moor, Moder‘ nicht gibt!
Der erste Bestandteil des Namens Halverde ist vielmehr zu einem niederdeutschen Wort hâl ‚trocken, mager, ausgetrocknet, seicht‘ zu stellen, das im ganzen niederdeutschen Sprachraum, vor allem aber in Westfalen, verbreitet war. Der Name Halverde meint also entweder die ‚seichte, trockene Furt (durch die Aa)‘ (vgl. auch die Hahl-Bäke, Zufluss zur Delme), oder aber hal war der alte Name der Halverder Aa selbst und bedeutete dann ‚die Trockene, die Seichte‘ (vgl. die Hahle, Zufluss zur Rhume). Der Name Halverde bedeutet in diesem Fall die ‚Furt durch die Hal, also durch den trockenen oder seichten Bach‘.